Die Ermittlung
Regisseur RP Kahl hat das Theaterstück „Die Ermittlung“ von Peter Weiss mit 60 Schauspieler:innen für die Kinoleinwand inszeniert. Ein künstlerisch radikales Projekt, das Kino und Theater verbindet, um einen eindringlichen und zeitgemäßen Beitrag zur Erinnerungskultur zu leisten.
Der erste Frankfurter Auschwitz-Prozess 1963–1965 – ein schlichter, fensterloser Gerichtssaal als Bühne: Unter der Leitung des Richters, im Zusammenwirken mit Staatsanwalt und Verteidigung treten 39 Zeug:innen auf. Vis-à-vis von 18 Angeklagten geben sie Erinnerungen an die Zeit des Lagers sachlich zu Protokoll, sodass anhand ihrer Schilderungen über die Taten der Lagerverantwortlichen hinaus Details des menschenverachtenden KZ-Systems, in dem sie handelten, anschaulich werden. Demgegenüber versuchen die des Mordes und der Beihilfe zum Mord Beschuldigten immer wieder, durch angebliche Unwissenheit, wenig glaubwürdige Ausflüchte und Rechtfertigungsstrategien, aber auch aus der Logik eines menschenverachtenden Weltbilds heraus, ihre persönliche Schuld und Verantwortung von sich zu weisen. Von der Selektion an der Lagerrampe bei Ankunft der Menschen bis zum Ende in den Feueröfen folgen die Einlassungen in elf Abschnitten („Gesängen“) konkreten Abläufen und der Topografie im Lager.
Vorstellung mit einer Pause