Barbie

Barbie

Im Barbieland zu leben bedeutet, ein perfektes Dasein an einem perfekten Ort zu führen. Außer natürlich, man steckt gerade in einer existenziellen Krise. Oder man ist ein Ken.

Barbie

In Barbieland ist alles an seinem Platz. Die Frisur sitzt, die Kleidung und jedes Accessoire passen zueinander. Kurz: Es ist eine perfekte Welt, zumindest äußerlich. Wer hier leben will, muss sich nämlich ausnahmslos an die aufgestellten Normen halten. Hausherrin ist die blonde Barbie, an ihrer Seite wie immer der platinblonde Schönling Ken. Als eine der anderen Barbies sich für den Geschmack der Gemeinde jedoch viel zu exzentrisch verhält, wird sie gnadenlos aus Barbieland verbannt. Sie landet daraufhin in der realen Welt und entdeckt, dass es dort noch viele andere Abenteuer zu erleben gibt. Sie erkennt dadurch aber auch, was echte Perfektion bedeutet und dass diese nicht einfach am Aussehen festgemacht werden kann. Also kehrt sie nach Barbieland zurück und möchte ihre Freunde dort an ihren neu gewonnen Erkenntnissen teilhaben lassen und deren Horizont erweitern…

Barbie

Greta Gerwig inszenierte BARBIE nach einem Drehbuch, das sie selbst gemeinsam mit Oscar-Kandidat Noah Baumbach („Marriage Story“, Der Tintenfisch und der Wal“) verfasste.

Der Film feiert die Kraft, die Stärke, den Witz und die Klugheit der Frauen auf eine Art, die einfach alle Zuschauenden – ob Frau oder Mann – mit einem glücklichen Strahlen das Kino verlassen lässt.
FBW Filmbewertung

ab 20. Juli im Programm

Filmografie Regisseurin Greta Gerwig

2017
Lady Bird
2019
Little Women
2023
Barbie

Bewertung der FBW-Jugend Filmjury

Gesamtbewertung:

emanzipiert:
pink:
überraschend:
gesellschaftskritisch:
beach:

Die Männer haben die Macht. Das können sie abstreiten, aber wir leben in einem Patriarchat. Doch was wäre, wenn es ein Land gäbe, in dem die Frauen die Macht und die Männer erst einen schönen Tag haben, wenn Frauen ihnen ein Lächeln schenken? Das gibt es nicht? Hier schon! Hi Barbie!“ Hi Barbie!“ Hi Ken!“ So startet ein perfekter Morgen an einem perfekten Tag im perfekten Barbieland. Das Leben der stereotypischen Barbie ist ein einziger pinker Traum. Mit der Präsidentin-Barbie, mit der Anwältin-Barbie, der Dr. Barbie, der Meerjungfrau-Barbie lebt sie Haus an Haus und macht jeden Tag dasselbe. Morgens entspannen am Strand, dann der Besuch von Preisverleihungen. Abends große Dance Parties mit einstudierten Choreografien und Girl’s Nights. Und das jeden Tag für immer. Doch eines Tages passieren ungewöhnliche Dinge, die nicht in die Seifenblasenwelt passen und Barbie zum ersten Mal über den Tod nachdenken lassen. Auf einmal ist ihre Dusche kalt, ihre Fersen senken sich auf den Boden und ihre Herzchen-Waffel ist verbrannt. Etwas ist geschehen und Barbie muss es reparieren. Also reist sie, begleitet von Ken, der ewigen Nummer zwei, in unsere echte Welt, um ihr sorgenfreies Leben wiederzuerlangen. Dabei erkunden wir mit den beiden unsere Gesellschaft und werden an tiefgreifendere Probleme von Barbies, aber auch unserer realen Welt herangeführt.

Die weitere Entwicklung des Films überrascht uns im besten Sinne. Deshalb wollen wir sie in diesem Rahmen nicht weitererzählen. Wir sind der Meinung, dass ihr die Überraschung genauso erleben sollt wie wir! So viel verraten wir: neben Musik und Tanz in einer sehenswerten Ausstattung vereint Regisseurin Greta Gerwig mit viel Komik und Ernsthaftigkeit ganz einfach gesellschaftsrelevante Themen wie Gleichberechtigung, Selbstzweifel und Erfüllung von Erwartungen zu einem bunten, erfrischenden und unterhaltsamen Meisterwerk. Das Genre des Films ist wie Barbie, es kann alles zusammen sein: eine Satire, ein Drama, eine Komödie, ein Kostümfilm.

Margot Robbie sieht im echten Leben wie eine Barbie aus und passt schon deshalb vollkommen in diese Rolle. Sie bewegt sich in der farbenfrohen Plastik-Kulisse, wie nur Barbie sich in ihr bewegten würde. Sie spielt überzeugend eine menschliche Barbie mit Zweifeln, Wünschen und Gedanken, die sich überlegt, ob sie etwas erfinden oder selbst nur eine Erfindung sein will. Angetan sind wir von Ryan Gosling, der sichtbar viel Spaß an seiner Ken-Rolle hat. Er verkörpert das Ken-Lächeln, er sucht Barbies Aufmerksamkeit mit so viel Sehnsucht im Blick, er ist just Ken, der nicht weiß, wer er ohne Barbie wäre.

Die stylishen Outfits, die sich rasch ändern, zeigen humorvoll die Wandlung und die Verletzlichkeit der Charaktere. Barbie und Ken wirken perfekt. Dass wir ausgerechnet sie zweifeln sehen, betont, dass es etwas komplett Normales ist, nicht 100% perfekt zu sein. So wie Barbie und Ken stellen wir jedoch fest, wir sind K‑enough so wie wir sind und die traumhafte Welt von Barbie ist nur ein Traum.

Wir empfehlen diesen witzigen und aussagekräftigen Film ab 12 Jahren für jeden, egal ob man Barbie liebt oder hasst. Er macht außerdem unglaublich Spaß und wird auf auf jeden Fall die Sicht auf Barbie und vielleicht auch auf unsere Welt verändern. Also ab ins Kino!

zur Begründung der FBW-Jugend Filmjury