Die Möllner Briefe

Die Möllner Briefe

Jahrzehntelang lagen sie unbeachtet im Stadtarchiv: Briefe, die Menschen nach den rassistischen Brandanschlägen 1992 in Mölln an die Angehörigen der Opfer schrieben. Der Film folgt İbrahim Arslan bei der Entdeckung dieser Briefe und bei der Begegnung mit drei ihrer Verfasser:innen.

Die Möllner Briefe

Im November 1992 zerstörte der rassistische Brandanschlag von Mölln die Leben von İbrahim Arslan und seiner Familie. Der damals siebenjährige İbrahim überlebte, verlor aber seine Schwester, seine Cousine und seine Großmutter. Die Stadt Mölln erhielt Hunderte Briefe mit Solidaritäts­bekundungen, von denen aber fast drei Jahrzehnte niemand Notiz nahm. Der Film folgt İbrahim bei der Entdeckung dieser Briefe und bei der Begegnung mit drei ihrer Verfasser:innen. Zugleich zeichnet er ein Porträt des Traumas, das İbrahim und seine Geschwister bis heute beeinträchtigt. İbrahim hat einen Umgang mit den Geschehnissen gefunden, indem er aktiv gegen Rassismus kämpft und sich für eine Erinnerungskultur einsetzt, die die Opfer ins Zentrum stellt. Sein Bruder Namik hingegen befindet sich noch am Anfang seines Wegs der Bewältigung. Der Film beleuchtet nicht nur die Erfahrungen der Überlebenden, er zeigt auch die große Solidarität, die es damals gab – von der die Opfer bis zu diesem Zeitpunkt nichts wussten. Er schlägt eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart und nimmt eine Perspektive des Erinnerns ein, die den Stimmen der Betroffenen den Raum und die Anerkennung gibt, die sie verdienen.

Die Möllner Briefe

ab 25. September im Programm

Auszeichnungen

Berlinale 2025
— Amnesty Filmpreis
— Panorama Publikumspreis