Helke Sander: Aufräumen
Die Filmemacherin und Autorin Helke Sander ist eine Ikone – nicht nur der Frauenbewegung, sondern auch des neuen deutschen Films. Der Film verbindet mit eindrucksvollen Filmausschnitten aus Sanders Werk ihr künstlerisches Schaffen mit ihrem Leben.
1967 wird Helke Sander Mitglied beim Sozialistischen Deutschen Studentenbund. Die Situation der Frauen in der Gesellschaft ist dort kein Thema. Sie gründet zusammen mit Marianne Herzog den Aktionsrat zur Befreiung der Frauen sowie die Kinderläden in Berlin. Unbezahlte Care-Arbeit, zu wenige Betreuungsangebote für Kinder, kaum Unterstützung durch die Männer bei der Kindererziehung – diese Themen sind auch heute noch aktuell. Auf dem Delegiertenkongress des SDS 1968 erklärt sie in ihrer legendären „Tomatenrede“, dass eine gesellschaftliche Veränderung ohne die Befreiung der Frauen nicht möglich ist – die neue deutsche Frauenbewegung beginnt. Helke Sander war ein Leben lang politisch aktiv und sperrig. Sie hat viele Errungenschaften für Frauen, die uns heute selbstverständlich sind, angestoßen und umgesetzt.