Sieger sein
Ein elfjähriges syrisches Mädchen stellt sich an einer Berliner Schule mutig den Vorurteilen – und entdeckt durch Fußball, Freundschaft und Teamgeist, dass wahre Sieger die sind, die niemals aufgeben.
Die elfjährige Mona ist mit ihrer siebenköpfigen kurdischen Familie aus Syrien geflüchtet und in Berlin gelandet, genauer gesagt im Bezirk Wedding. Dort kommt sie an eine berüchtigte Grundschule. 90 Prozent „Ausländeranteil“. Hier herrscht Chaos. Die meisten Lehrkräfte sind mit den Nerven am Ende, und bei den Schüler:innen steigt das Frustlevel täglich. Auch bei Mona. Deutsch kann sie kaum, dafür aber Fußball. In ihrer Heimat hat sie oft mit ihren Freund:innen auf der Straße Fußball gespielt. Sie vermisst ihr Zuhause, die Freund:innen und besonders ihre Tante Helin. Sie war Monas Heldin und hat deren Fußballleidenschaft stets unterstützt. In Deutschland ist alles anders. Herr Che, ein engagierter Lehrer, erkennt Monas außergewöhnliches Talent und nimmt sie in die Mädchenmannschaft auf. Gut gemeint, aber alles andere als einfach. Mona gilt schnell als Außenseiterin, und das Zusammenspiel mit den anderen Mädchen gestaltet sich schwieriger als gedacht. Jede von ihnen kämpft ihre eigenen Kämpfe, doch bald wird klar: Nur wenn sie zusammenspielen, können sie gewinnen.
Bewertung der FBW-Jugend Filmjury
Gesamtbewertung:
Mona musste mit ihrer Familie fliehen und ist im lauten überfüllten Berlin Wedding gelandet. Sie ist schlau und selbstbewusst, aber sie hat Probleme, dort anzukommen und Anschluss zu finden. In ihrer Heimat Syrien spielte sie gerne Fußball und auch an ihrer neuen Schule bleibt ihr „krasser Schuss“ nicht unbemerkt. Herr Che, ein netter Lehrer, der ihr helfen will, lädt sie zum Fußballtraining der Mädchenmannschaft ein. Wird das eine Möglichkeit, Freunde zu finden?
Sehr realistisch und glaubhaft erzählt SIEGER SEIN, wie Mona sich in der chaotischen Umgebung zurechtfinden muss. Nicht nur die Sprache und die Kleidung von der Flüchtlingshilfe sind fremd für sie, vor allem an das respektlose Benehmen und das Verhalten zwischen Schülerinnen und Lehrerinnen in der Schule muss sie sich erst gewöhnen. Erst allmählich taucht auch der Zuschauer in ihre neue Welt mit ein, im selben Tempo, wie es Mona zu ergehen scheint. Hier leben diejenigen, die kaum eine Chance haben, jemals aus ihrem Ghetto auszubrechen und ein besseres Leben zu führen. Selbst beim Fußballturnier sind sie die Außenseiter. „Wir sind Verlierer“, sagt auch Herr Che und versucht, mit dieser Beschreibung der wahren Situation die Mädchen zu motivieren: sie können nur noch gewinnen. Denn jeder kann Sieger sein, wenn er die Angst, es eh nicht zu schaffen, überwindet.
Der Film erzählt uns das schnell und mit entschiedenem Rhythmus. Mona wendet sich durch die Kamera direkt zu uns, die Übergänge zwischen Realität und ihren Erinnerungen sind flüssig und logisch, es gibt Stop-Motion-Szenen, Zeitlupen, Zeitraffer und zahlreiche unterschiedliche Blickwinkel der Kamera. Die Fußballspiele sind spannend gefilmt (vor allem die Figur der Moderatorin fanden wir super!) und die Musik richtig cool. Uns hat der Film viel Spaß gemacht, vor allem: dass die Jugendsprache nicht so verkrampft war, sondern total echt rüberkam, dass gegen das Klischee hier Mona Fußball liebt und Harry das aber gar nicht mag und dass die Besetzung so bunt und unterschiedlich war wie Berlin. Ob die Freundin vom Bruder wirklich Rama heißt und alle geflüchteten Familien mit den komplizierten Namen der Bundesländer Deutsch lernen?
Wir empfehlen diesen mitreißenden Film ab 10, denn: Dit is Bärlin, wa!