The Return (OmeU)
In ihrem eindringlichen Dokumentarfilm erforschen Mark Kaplan und Heidi Grunebaum, beide jüdische Südafrikaner:innen, die komplexen Nachwirkungen von Holocaust, Apartheid, kolonialer rassistischer Gewalt. Ausgehend von Grunebaums eigener Familiengeschichte entfaltet der Film ein vielschichtiges Panorama gegenwärtiger Erinnerungskämpfe in Südafrika, Deutschland und darüber hinaus.
englisches Original mit englischen Untertiteln
Im Zentrum steht Grunebaums Reise in die hessische Kleinstadt Hungen, aus dem ihre Großmutter Emmi 1936 vor den Nationalsozialisten floh, nur um in Südafrika auf ein neues System rassistischer Ausgrenzung zu treffen. Die Spurensuche in Emmis ehemaliger Heimat wird zum Ausgangspunkt für eine kritische Auseinandersetzung der Regisseur:innen mit der deutschen Erinnerungskultur. Nachwirkungen von Holocaust und Antisemitismus, Apartheid, kolonialer Gewalt, des gegenwärtigen Rassismus und des Israel/Palästina-Konflikts werden anhand persönlicher Geschichten von südafrikanischen und deutschen Gesprächspartner:innen mit politischer Analyse verknüpft. Dabei spannt sich ein erzählerischen Bogen von den Schrecken des Nationalsozialismus zur Apartheid bis hin zur heutigen Rückkehr autoritärer Ideologien. Der Film macht durch eine poetische Bildsprache und vielschichtige dokumentarische Gespräche sichtbar, wie koloniale Kontinuitäten, struktureller Rassismus und ethnonationalistische Bewegungen ineinandergreifen. Er stellt die Frage, welche Rolle Solidarität, jüdische Diaspora-Perspektiven und postkoloniales Denken in der Gestaltung einer gerechteren Zukunft spielen können.
Diese Filme gehören zur LIAS-Filmreihe (Leuphana Institute for Advanced Studies (LIAS) in Culture and Society) in Kooperation mit dem SCALA Programmkino. Jeden Monat werden internationale Filme zu kultur- und sozialkritischen Themen von Einführungen und Diskussionen begleitet. Der Eintritt ist frei!
Gast: Regisseurin Heidi Grunebaum